LichtBlick des Tages
Der Mensch denkt. Gott lenkt.
Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.
Sprüche 16,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
ging es dir auch schonmal so, dass du morgens aufgewacht bist, dein Gedankenmotor angesprungen ist und das so den ganzen Tag weiterging? Und man sich dann alle möglichen Gedanken macht, wie ein Weg wohl werden könnte, wie weitreichend eine Entscheidung sein könnte, wie gut oder schlecht. Und man sich das Ganze in den schillerndsten Farben und Szenen ausmalt und dann doch alles anders kommt?!
Und wir uns irgendwann die Frage stellen: Was ist eigentlich aus deinen Lebensträumen und Plänen geworden? Haben sie sich erfüllt? Wurden sie übertroffen? Oder bist du dahinter zurückgeblieben?
Nun, es ist sicher kein Problem, wenn wir uns Gedanken über unsere Wege machen und wenn wir Träume haben, wie sich unser Leben gestalten könnte.
Aber es kommt, denke ich, schon darauf an, wie wir damit umgehen. Fallen wir in ein tiefes Loch, weil sich unsere Wege, Wünsche und Träume nicht erfüllt haben, oder nehmen wir eine Position des Glaubens ein.
Ich kann von mir sagen, dass manches so eingetroffen ist, wie ich es erhofft hatte. Aber es sind auch manch andere Dinge geschehen, die ich nicht planen und vorhersehen konnte. Das eine oder andere hätte ich mir gerne anders gewünscht. Manches hätte ich besser machen können, wenn ich mich geschickter angestellt hätte, wenn ich mehr Geduld gehabt hätte und besonnener vorgegangen wäre. Andererseits sind durch meine Charaktereigenschaften auch wiederum Dinge möglich geworden, die mir sonst vielleicht entgangen wären.
Aber so viel ist mir klar: Dass ich jetzt da bin, wo ich bin, dass es mir so geht, wie es mir geht, das konnte ich nicht planen und das hätte ich mir auch nicht zurechtbiegen können. Da hatte Gott seine Hand im Spiel, hat mich von manchen unliebsamen Überraschungen bewahrt, vor manchem Unglück behütet, manches wieder gerade gerückt, was ich verrückt hatte und mich von manchen Irrwegen und Umwegen immer wieder zurückgebracht. Aber er hat meine Schritte nicht nur durch helle Tage gelenkt. Er hat mich auch dunkle Erfahrungen machen lassen, damit ich daraus lernen konnte und reifer geworden bin. Letzten Endes habe ich wohl keinen Schritt getan, ohne dass er es gewusst und zugelassen hatte.
Und jetzt? Ich muss mir weiterhin bestimmte Dinge vornehmen. Mein Herz muss sich weiterhin seinen Weg erdenken. Im Jakobusbrief finde ich einen Rat, der mir bei meinen Entscheidungen immer wieder geholfen hat: „Ihr solltet sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.“ (Jakobusbrief, Kapitel 4, Vers 15)
Es bleibt mir gar nichts anderes übrig, als meine Tage – zumindest in gewissem Umfang – zu planen, Entscheidungen zu treffen, loszugehen, auch wenn ich mir nicht jedes Mal sicher bin, dass der Weg, der einzig richtige ist. Aber ich gehe ihn getrost, weil ich nicht zuletzt aus Erfahrung darauf vertraue, dass Gott auch weiterhin meinen Schritt durch dieses Leben lenkt, so wie er will und wie es für mich gut ist.
Darum bete ich heute: Herr, du willst, dass ich mich auf den Weg mache und mutig in die Zukunft gehe auch wenn ich nicht weiß, was auf mich zukommt. Denn damit zeige ich dir, dass ich dir vertraue. Du wirst mir den richtigen Weg weisen. Er wird mich zu hellen Tagen führen, aber auch immer wieder einmal in ein finsteres Tal. Doch auch dann bist du bei mir und führst mich wieder hinaus ans Licht. Amen
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen gesegneten Tag.
Herzliche Grüße, Pastor Michael Röschard