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LichtBlick des Tages



Sich ändern - aber wie?

 

Ein Diener des Herrn soll sich nicht streiten. Er soll zu allen freundlich sein, ein guter Lehrer, der stets geduldig bleibt. Diejenigen, die sich widersetzen, soll er mit Freundlichkeit zurechtweisen. Vielleicht gibt ihnen Gott die Möglichkeit, ihr Leben zu ändern.

2. Timotheus 2, Vers 24-25

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

es soll tatsächlich Menschen geben, die meinen, sie würden alles richtig machen, sie hätten sich nichts vorzuwerfen, sie seien mit sich und Gott im Reinen. Ich gehöre nicht dazu. Auf mich trifft der letzte Satz aus dem heutigen Bibelwort zu: "Vielleicht gibt mir Gott die Möglichkeit, mein Leben zu ändern."


Und dabei geht es mir nicht darum, aus eigener Kraft ein anderer Mensch zu werden. Ich bleibe darauf angewiesen, dass andere mit mir Geduld haben und mir freundlich begegnen. Dass sie mich ertragen, wie ich bin.

Aber darauf will ich mich nicht ausruhen. Ich will aus meinen Fehlern lernen und mein Verhalten ändern, wo es mir möglich ist, will geduldiger werden, auf die Bedürfnisse meiner Mitmenschen achten und mich selbst etwas mehr zurücknehmen ...


Aber es stimmt schon, was das heutige Bibelwort sagt: das eine ist, was ich will, was ich mir vornehme; das andere, dass ohne Gottes Gnade gar nichts geht. Allerdings kann ich ihr auch im Weg stehen, wenn ich selbst nicht den Willen habe, dass sich bei mir etwas ändert. Und dennoch arbeitet er geduldig an mir, dass ich dazulerne.

 

Nein, ich mache nicht alles richtig und muss es auch nicht. Doch ich will das Richtige tun, und das ist, dass ich bei allen Fehlern und Versagen auf Gottes Möglichkeiten vertraue und mich ihm öffne.

Wo ich selbst für andere Verantwortung habe, will ich mich an dem heutigen Bibelwort orientieren: "freundlich und geduldig" bleiben und an einem Wort aus dem Buch des Propheten Sacharja: „Richtet recht, und ein jeder erweise seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit!“ Sacharja 7,9


Und dabei an das denken, was Augustinus schon vor 1700 Jahren geschrieben hat:

"Unruhestifter zurechtweisen, Kleinmütige trösten, sich der Schwachen annehmen, Gegner widerlegen, sich vor Nachstellern hüten, Ungebildete lehren, Träge wachrütteln, Händelsucher zurückhalten, Eingebildeten den rechten Platz anweisen, Streitende besänftigen, Armen helfen, Unterdrückte befreien, Gute ermutigen, Böse ertragen und - ach - alle lieben."

Augustinus von Hippo (354 - 430)

Bischof und Kirchenlehrer


Und darum bete ich heute: Jesus, du mein Bruder und Herr, ich schaue so oft auf mich und gehe eigensinnig meine Wege, statt auf dich zu sehen und deine Wege zu gehen. Doch so bleibe ich meinen Mitmenschen und mir selbst deine Liebe und Wahrheit schuldig. Du sollst für mich mein Leitstern und Begleiter sein, ein geduldiger und gütiger Menschenfreund*, der aufrichtet und verzeiht. Zugleich will ich mich von dir korrigieren lassen, wo ich von deinem Weg abkomme und mir helfen lassen, mich zu ändern. Amen


Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern, einen gesegneten Tag.

Herzliche Grüße, Pastor Michael Röschard

* Titus 3,4