LichtBlick des Tages
Gottes Gnade – Platzregen oder Regenschauer?
O Land, Land, Land,
höre das Wort des HERRN!
Jeremia 22,29
Liebe Leserin, lieber Leser,
Land auf, Land ab, ist es zu hören – »Mensch, geht's uns schlecht!«! Das ist der Tenor – der längst nicht mehr nur an den Stammtischen, wo bekanntlich mit Hingabe gejammert, kritisiert und rebelliert wird – immer mehr Gehör findet. Und man merkt sehr schnell selbst, wie man in die Misstöne miteinstimmt. Es ist längst hoffähig geworden zu meckern. Meckern scheint heute zum guten Ton zu gehören.
Aber ich verschließe die Augen auch nicht vor der vermeintlichen „Realität“. Es gilt schon »dicke Bretter zu bohren« in diesen Tagen. Und es ist schier unfassbar viel auf einmal. Und die vermeintliche Diskussion zum Thema „Stadtbild“ ist ja nicht das Einzige, was uns in diesen Tagen beschäftigt und umtreibt. Keiner weiss, wie es wirklich weitergeht. Und dazu kommen die Kriegsschauplätze in der Welt. Von den Erdbeben, Hungersnöten, Dürren usw. ganz zu Schweigen.
Und manch einem wird es in diesen Tagen bewusst, wie gut wir es hatten in den Jahren zuvor. Ja, und ich nenne es bewusst so – durch Gottes Gnade!
Wohlstand und Freiheit beziehungsweise „Freies Bewegen“ waren für uns mehr als selbstverständlich. Aber vor allem hatten und haben wir immer noch Gottes Wort und die Freiheit der Verkündigung.
Schon 1524 stellte der deutsche Reformator Martin Luther in einem Schreiben an die Ratsherren der deutschen Städte fest, dass »das deutsche Land noch nie so viel von Gottes Wort gehört«. Dann mahnt er mit Nachdruck: »Liebe Deutsche, kauft, weil der Markt vor der Tür ist; sammelt ein, weil es scheint und gut Wetter ist; braucht Gottes Gnade und Wort, weil es da ist! Denn das sollt ihr wissen, Gottes Wort und Gnade ist ein fahrender Platzregen, der nicht wiederkommt, wo er einmal gewesen ist. Ihr Deutschen dürft nicht denken, dass ihr ihn ewig haben werdet; denn Undank und Verachtung wird ihn nicht lassen bleiben. Drum greift zu und haltet zu, wer greifen und halten kann!« (Zitat Martin Luther)
Aber was haben all die »Platzregen« der letzten Jahrhunderte in Deutschland bewirkt? Was ist denn aus Luthers Reformation geworden? Was aus allen groß angelegten Aktionen und viel versprechenden Bewegungen? Kann es wirklich noch einmal einen „Platzregen“ des Glaubens geben oder bleibt letztendlich nur ein kleiner Regenschauer?
„O Land, Land! Höre des Herrn Wort!“ Als der Prophet Jeremia diese Worte ausrief und sie dem Volk Israel im Auftrag Gottes verkünden musste, war man bereits der Meinung ohne Gott auszukommen. „Oh Land, Land, Land, höre das Wort des Herrn!“ ruft er!
Immer wieder zeigt er die Folgen der Loslösung von Gott auf, wie betrügerisch die Heilsversprechen sind, die bereits damals von der politischen Seite – egal welcher Couleur – an die Ohren des Volkes dringt.
Auch heute steht Gott so vor uns – vor uns persönlich, vor uns als Gemeinde und vor uns als Volk. Wem glauben wir? Wem vertrauen wir uns an und unsere Zukunft?
„O Land, Land! Höre des Herrn Wort!“ – laß diesen Ruf aus der Bibel nicht ungehört an dir vorübergehen. Noch ist alles drin. »Greif zu, wer greifen kann!« Hast Du bereits Gottes »Regengüsse« in seinem Sinne genutzt?
Ergreife die Chance und kehre um zu deinem Gott! Nimm dir doch Jeremias Mahnung zu Herzen – sie gilt auch heute – und nicht nur für Deutschland.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern, einen gesegneten Tag
Herzliche Grüße, Pastor Michael Röschard

